Donnerstag, 26. April 2007

Hasta la Victoria Siempre

Jetzt sind wir in der Stadt Santa Clara angekommen. Das war die erste
Stadt, die damals von Che und den Jugs befreit wurde. Haben da mit
einer Planierraupe die Schienen kaputt gemacht und zu 18. einen
Truppentransporter mit 350 Soldaten Batistas gekapert.
Hier ist alles voller Che Devotionalien. Waren in seinem Mausoleum, wo
(angeblich) die aus Bolivien in einer Geheimaktion im Massengrab
exhumierten sterblichen Ueberreste von Ernesto und einem Dutzend
Gefolgsleute zur letzten Ruhe gebettet wurden.
Dann haben wir uns noch eine Zigarrenfabrik angesehen, wo die Leuts
Montecristos etc. rollen. Schon abgefahren. Die ackern da echt im
Akkord. Bekommen (auf ihren ohnehin uberdurchschnittlichen Lohn) noch
Praemien fuer jede Zigarre, die sie ueber Plan herstellen. Das hoert
sich fuer mich schwer nach leistugsbezogener Verguetug an, nix
Einheitslohn fuer gleiche Arbeiter.
Ich sach´s euch: Der Fidel macht´s vielleicht noch fuenf Jahre - wenn
ueberhaupt. Und dann wir es ein ordentliches machtvakuum geben. Denn
die Null von Raoul wird´s ja wohl nicht wirklich bringen. Und dann
wird´s spannend. Da koennte es noch bisschen rappeln im Karton, aber
im Endeffekt weredn die sich oeffnen. Mehr Privatwirtschaft zulassen
und dann geht´s hier ab. Das Bildungsniveau ist offenbar recht hoch.
Nur koennen die Leute in ihren Sparten nicht unbedingt arbeiten, weil
man als Fuehrer mit dem Pferd Touris rumzuschaukeln einfach mehr
verdienen kann als als Ingenieur.
Da werden wir noch was sehen.
Morgen muessen wir zurueck nach Havana. Da werden wir das nochmal
unter die Lupe nehmen. Aber ich hab so das Gefuehl dass sich das eher
auf das Nachtleben und Zeit totschlagen tagsueber beschraenken wird.
Schaun wir mal.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ja, das mit dem Fidel, das ist schon so eine Sache. Das sah ja schon letzten Sommer so ein bisschen aus, und ob der tatsaechlich lebt,davon bin ich nicht so ganz ueberzeugt. Der Raoul wird das bestimmt nicht gescheit hinbringen koennen, aber das koennte natuerlich auch heissen, dass das in die andere Richtung kippt, also Militaerdiktatur.
Oder dass ein anderer sich die noetigen politischen Allianzen verschafft und da was versucht. Stimmt aber, das koennte ganz schoen interessant werden.

Aber, was man niiiieeee vergessen darf ist, dass Che ja Argentinier
war. Drum auch die vielen Bilder mit ihm und seinem Mate. Hoert sich
auf jeden Fall alles sehr bildungsreich an.

1:04 PM  
Blogger Jan Siebrecht said...

Das stimmt. Der wird hier als absoluter Volksheld vereehrt, war ja aber eigentlich garnicht von hier - und hat auch nicht geholfen das Land hier auf- und umzubauen. Der wollte lieber weiter bisschen durch den Matsch und den Urwald kriechen und Gerilliero machen. Naja, und das ist ihm ja dann in Bolivien auch schlecht bekommen.

9:26 PM  

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