Dienstag, 18. Dezember 2007

Cerro Fitz Roy

Am naechsten morgen wachen wir auf zu blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Wir fruehstuecken, packen unseren Proviant ein und starten mit leichtem Gepaeck zu unserem Aufstieg in Richtung Cerro Fitz Roy. Der Weg windet sich erst leicht bergauf, dann fast eben das Tal hinauf. Wir laufen mitten durch, durch diese grandiose Landschaft.
Wir erreichen eine Kuppe und ploetzlich steht er in seiner ganzen Pracht vor uns. Maechtig und majestaetischer tront er ueber uns. Gegen den blauen Himmel zeichnen sich die scharfen Kanten seiner markanten Spitze ab, schneiden foermlich in das blau des Firmament, aus dem weisse Wolken in duennen Faeden quillen. Wir gehen weiter entlang gurgelnder Bergbaeche. Das Wasser ist glasklar und eiskalt. Es schmeckt koestlich rein und urspruenglich. Wir fuellen unsere Flaschen und gehen weiter unserem Ziel entgegen.
Dnn wird es steil. Wir steigen ueber Steine bergan, rutschen im losen Sand und Geroell immer wieder ab und setzen doch immer wieder einen Fuss vor den anderen. Eine gute Stunde dauert der letzte Anstieg. Aber auch wenn uns der Schweiss auf der Stirn steht, den auch die kraeftige Sonne nicht schnell genug zu trocknen vermag, wir wissen, dass uns am Ende ein grandioser Anblick erwarten wird.
Dann nehmen wir die letzten Meter und stehen auf einer Anhoege dem Gipfel des Cerro Fitz Roy gegenueber. Vor uns breitet sich die tiefblaue Laguna de los Tres aus, in die sich gurgelnd weiss schaeumende Baeche ergiessen, gespeist von den schneebedeckten Flanken des Bergs.
Selten hat mir eine Brotzeit so gut geschmeckt wie vor dieser Kulisse!
Als wir auf die gegenueberliegende Anhoehe steigen dann noch die Ueberraschung:
Under dem Steilhang, am Fuss des Wasserfalls befindet sich noch ein weiterer See. Wir bewundern die smaragdgruene Farbe als sich mit einem nicht enden wollenden Donner am gegenuebeliegenden Hang ein grosses Stueck Schnee und Eis loest und unter Toesen den Fels hinab stuerzt und schliesslich im Wasser verschwindet.

Wir machen uns auf den Rueckweg. Wirgehen nicht den gleichen Pfad, den wir gekommen sind sondern halten uns rechts und laufen entlang der Laguna Madre y Hija.
Zwei Stunden spaeter halte wir uns an der Abzweigung abermals rechts und steigen wieder bergan zu der Laguna del Torre. Als wir den von der Endmoräne aufgestauten Gletschersee erreichen schauen wir auch hier ueber das blau des Sees auf den in den See muendenden Gletscher und den hoch darueber tronenden Cerro del Torres. Doch gegen das, was wir erst Stunden zuvor am Bergsee des Fitz Roy gesehen haben, verblasst dieses grandiose Kunstwerk der Natur. Leider.
Wir machen uns nun endgueltig auf den Heimweg. Wir haben noch drei Stunden vor uns und es geht auf die sechs Uhr zu.
Nun machen sich auch unsere ermuedenden Beine bemerkbar. Die Schinenbeine brennen, die Fusssohlen schmerzen und der Ruecken ist verspannt. Das Gesicht glueht von der Sonne des Tages.
Wir erreichen El Chalten nach knapp 11,5h gegen halb neun im Licht der untergehenden Sonne.
Die letzten Meter zum Hostal, dann bestellen wir zwei kalte Quilmes.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Für mich liest sich das, als erlebte ich es selbst. Naja, vor zweieinhalb Jahren sind wir auch da hinauf geastet zur Laguna de los Tres, mit bequemerem Rueckweg allerdings.
Der Cerro Fitz Roy ... der hat's!

12:17 AM  

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