Samstag, 18. November 2006

In den Tunneln von Cu Chi

Hab ich gestern direkt Naegel mit Koeppen gemacht und mir ne Tour fuer heute in den Kao Dei Tempel zur "Mittagsmesse" und den Tunneln der Vietcong von Cu Chi.
Wie's halt immer so ist. Die bestellen einen fuer viertel vor acht her, nachdem sie einem erst einen Pickup Service am Hotel fuer einen Dollar extra verkauft haben, dann aber wieder zurueckgenommen haben, als sie gemerkt haben, dass das Hotel nicht direkt bei ihnen um die Ecke ist. Und nach einer Dreiiertelstunde warten geht's dann auch schon los. In so einem Bus fuer 30 Leute, wo auf der einen Seite zwei Platze sind, auf der anderen einer und ein Sitz noch in den Gang umgeklappt werden kann, damit sich da auch noch einer hinhocken kann. Ich hab's mittlerweile auch schon erlebt, dass sie von hinten noch ein paar Plastikhocke hervorgezaubert haben und die im Gang verteilten. Da haben dann Leute drauf gehockt, die zwar auch fuer einen echten Platz gezahlt hatten. Aber die Vietnamesen hocken sowieso immer ueberall rum. Das stoert die garnicht weiter.
Naja, in dem Ding sind wir dann da zu dem Tempel hin. War auch echt ganz nett. Ein paar hundert Nonnen und Moenche, die in eienr eigenartig litargischen Liturgie ihr Mittagsgebet gehalten haben. Und die Touris standen oben auf den beiden Emporen zu beiden Seiten und haben sich's angeguckt - und ueber alles moegliche gelabert, als ob's nix ist. Ich hab mir echt gedacht, was fuer einen Aufstand die wohl daheim machen wuerden, wenn am Sonntag in ihrem Gottesdienst ein paar Busladungen voll Japaner mit Fotoapperaten bewaffnet auf der Empore stuenden und den ganzen Gottesdienst ueber durcheinanderbrabbeln wuerden, nur unterbrochen vom Blitzlichtgewitter der Fotos. Und noch ehe die Sache richtig rum war (hat so eine Dreiviertelstunde gedauert) hatten wi schon wieder im Bus zu sein und weiter ging's. Keine Zeit das ganze Ding zu sehen. Keine Zeit den ganzen Tempel anzuschauen. Und erst recht keine Zeit die anderen Gebaeude da drum herum noch ein wenig zu inspizieren. Aber auf dem Weg nochmal ausserplanmaessig (zumindest stand das auf keinem Plan, den man uns gegeben hat...) in einer Behindertenwerkstatt fuer Lack- und Einlegearbeiten zu halten, dafuer war Zeit.
Naja, dann ging's in ein Vertragsrestaurant deren Wahl und dann weiter (oder vielmehr zurueck, denn das war schon auf dem Rueckweg nach Sai Gon) zu den Tunneln in Cu Chi. Das war auch ganz interessant. Der Film, den sie uns gleich zu Anfang gezeigt haben, war mal beste Vietcong-Propaganda vom Feinsten. Muss man halt drueber schmunzeln. Boese, boese Amerikaner und heldenhafte Vietnamesen, die sie besiegt haben. Wenn man diese Erdloecher allerdings dann sieht, in denen die teilweise tage- und wochenlang dem Carpetbombing der US Air Force widerstanden haben, dann wird einem ganz anders. Und wenn man sich vorstellt, man soll da als GI rein, um nachzusehen, ob noch wer drin ist...
Aber gottseidank hatten wir einen Guide dabei, der uns bisschen was erzaehlen konnte. Mit guten Informationen und ausfuehrlichen Erklaerungen haben sie's hier ja nicht so.
Und dann konnte man noch, wenn man wollte, fuer 20.000 VD den Schuss amerikanische M16, russische AK47 oder richtig dicke MG schiessen. Haben auch ein paar Leute gemacht. Minimum 5 Schuss.
Und um 18:15 waren wir wieder hier. Jetzt tut mir mein Arsch weh, weil ich die ganze verdammte Rueckfahrt mich nicht bewegen konnte, so eng war's. Dagegen war der Minibus mit den Vietnamesen letztens (also gestern) echt geraeumig!
Hab gerade mal geguckt, wie man am geschicktesten von hier weg kommt. Die Air Asia fliegt leider nicht domestic in Vietnam. Die VN fliegt zwar zweimal taeglich SGN HUI, aber bei denen kann man auf der Website nicht direkt buchen. Und bei den Explorer Travel Fredels kostet das 150 Euroflocken. Aber der Bus braucht fuer die Strecke zwei Tage... Also schaun wir mal.

Freitag, 17. November 2006

Ho, Ho, Ho Chi Minh!

Bin ich also heute nach Ho Chi Minh City (oder Saigon, wie die hier immernoch allenthalben sagen) gefahren. Wollte ja eigentloich von Chau Doc aus mit dem Boot, das ging aber nicht gescheit. Aus diesem Raeubernest gab es irgendwie keine gescheite Bootsverbindung wo hin, von wo aus man auch wieder weiter kommt.
Also hab ich mich in den Minibus gehockt und bin nach direkt nach Saigon. Der war bis auf den letzten Platz mit Vietnamesen voll. Und ich dazwischen. Und dann mit 60 Topspeed die Strasse runter. Und immer wieder bis fast zum kompletten Stillstand runtergebremst. Sechs Studen fuer die paar Kilometer!
Hier angekommen wollte mich direkt so ein Taxifredel vom Busbahnhof ins Zentrum fahren. Sein Angebot war 100.000. Ich wusste aber von Leuten, die ich unterwegs getroffen hab, dass es ganz einfach ist von da mit dem Stadtbus rein zu fahren. Nr.2 bis quasi Endstation am Ben Thanh Markt. Dann noch ein paar Meter zu Fuss Hotel aussuchen. Die Variante hat 2.000 gekostet. Und sogar den gleichen Preis fuer mich wie fuer alle anderen auch. Und AC war's obendrein.
Im ersten Hotel wollten sie mir ein "Standard" Zimmer fuer gute 60 USD geben. Die Standardzimmer hatten bei denen aber keine Fenster. Dafuer gibt's 5 - wenn ueberhaupt! Im zweiten haben sie mir einen Discount auf ihre Walk in Rate fuer ein Standard gegeben, und dafuer ein "Superior" gegeben (oder sie hat nur gesagt, sie gibt mir ein Superior und hat halt einen Preisnachlass von 3 Dollar gewaehrt.).
Bin dann erstmal los so "um die vier Ecken". Runter an den Kai, aber da sah man nicht viel. Einen dicken Fish Trawler und ein kleineres Containerschiff. Dann eine Runde ueber den Ben Thanh Markt und ein paar T-Shirts gekooft. Die wollte $2 fuer eins haben, sprich 32.000 VD. Dann hat sie mir drei fuer 74.000 gegeben.
Morgen mach ich direkt die Tour nach Cu Chi zu den Tunneln und zum Cao Dai Tempel. Was ich hab hab ich. Uebermorgen mach ich dann noch bisschen hier in Saigon rum. Gibt ja so bisschen was. Allerdings schreiben die selbst im Loose so Kommentare rein, wenig spektakulaere Ausstellung oder muss sich mit einem Spazierstock, einem Ratankoffer oder aehnliches von Onkel Ho zufrieden geben. Wir also auf die Pagode des Jadekoenigs hinauslaufen und den einen oder anderen Tempel dazu.
Dann geht's die Kueste hoch. Morgen in einer Woche geht ja mein Flug aus Da Nang. Und davor will ich mir ja die Stadt und Hue ansehen. Und irgendwas wird es unterwegs hoffentlich auch noch geben. Und wenn ich noch Zeit fuer einen Tag am Strand hab bin ich auch nicht boes.
Lusttg war heute noch, als wir zum Mittagessen an so einem Rastplatz angehalten haben. Und wen treff ich da? Die beiden aus dem Lenin Park in Hanoi, die mich dann in Cat Ba im Restaurant angehauen haben. Die sind die gleiche Tour nur umgekehrt unterwegs. Waren schon in Hue, Da Nang und Saigon. Und da treff ich sie auf halbem Weg ins Mekong Delta auf nem Rastplatz wieder...

Donnerstag, 16. November 2006

Mit dem Moped durch die Reisfelder um Chau Doc

Da wollte ich also eigentlich mit dem 12:00 Boot von Phnom Penh nach Chau Doc, VN fahren. Nach dem Fruehstueck hab ich mir nochmal ein paar Dollar gezogen (in Cambodga kommt ja tatsaechlich Dollar aus dem Geldautomaten. Als ich das das erste mal gemacht hab, dachte ich, die meinen nur ein Dollarequivalent in Riel. Kam dann aber doch Dollar raus, wie angezeigt...). Dann wollte ich mir mein Ticket kaufen und das Maedel meinte, das Boot sei schon voll. Aber sie haetten noch eins um 14:00. Wollte ich garnicht so recht glauben. Denn zwei Tage frueher hat sie mir noch gesagt, es gaebe nur ein Boot von Phnom Penh nach Chau Doc. Naja, was kennt so ein 15-jaehriges Maedel schon die Disposition von ihrem Boss. Der kam dann auch prompt vorbei und hat mir versichert, das sei auch ein Fast Boat und normalerweise wuerde es leer zurueck fahren, aber ich koenne da auch mitfahren. Also gut. Im Endeffekt waren wir zu dritt auf dem Ding. War wirklich genau so eins wie um 12. Konnte sogar achtern an Deck sitzen unter einem Sonnendach. Ist ja ganzschoen breit, dieser Mekong hier. Dann der Grenzuebergang. Wir drei plus einem von der Crew raus und zur kambodganischen Grenzstation. Die meinen Pass angeguckt, Einreiseblaettchen feinsaeuberlich mit Zaengchen rausgemacht (war ja reingetackert), Stempel reingemacht und See you next time. Dann zu Fuss durch's Niemandsland und Einreise nach Vietnam. Da musste ich noch nichtmal persoenlich vorstellig werden. Der Typ von der Crew hat unsere drei Paesse und Einreiseformulare mitgenommen, wir haben im Schatten gesessen und mit den Kids da gespielt und dann war alles durch. Ich hatte ja fast damit gerechnet, dass ich meinen Rucksack vorzeigen muss oder dass die den Durchleuchten oder so. Aber nix. Einfach nur Stempel in den Pass gemacht und gut is.
Sind dann nach vier Stunden insgesamt in Chau Doc angekommen. Der Bootsanleger ist praktischerweise an der Restaurantterrasse vom Hotel. Das war das eine, dass ich ohnehin im Auge hatte. War nicht so der Bringer, aber halt auch nur $10 mit AC.
Gottverlassenes Nest hier dieses Chau Doc. Eigentlich wollte ich direkt morgens schon wieder weiter. Hab mich dann aber noch mit nem Typ und nem Maedel aus Belgien unterhalten und die meinten, der Ort sei zwar nix, aber die Gegend drumherum. Ich mir also heute ein Moped gemietet und bisschen durch die Jejend gefahren. Das war schon lustig. Unterwegs an so einem "Strassenrestaurant" angehalten (Ihr wisst schon, so ein mit Wellblech ueberdachter Verschlag mit einem Dutzend Tischen drin und ein, zwei Muetterchen, die einem da Essen brutzeln.). Die konnte kein Wort englisch. Aber Com und Heo haben sie verstanden (auch wenn ich es vermutlich komplett falsch ausgesprochen habe und Oma mit goettlichem Drachen oder so statt Reis mit Schwein bestellt habe...). Die haben sich unheimlich gefreut so einen westlichen Glatzkopp bei sich zu haben. Hier kommen offenbar nur sehr wenig Touristen hin und man ist noch die totale Attraktion. Die fragen einen dann immer, ob man verheiratet sei. Very handsome! [Ja danke, ich weiss.] Aber ich bin verheiratet sag ich ihnen immer. Dann bohren sie nicht laenger, was fuer die respektive Tochter dann nicht immer noch peinlicher ist, wenn die alten sie mit nem Handsome aus dem Westen verkuppeln wollen.
Gestern bin ich dann, wo ich sozusagen noch drei Stunden rumzukriegen hatte bis mein Boot abfuhr, noch raus zu den "Killing Fields" der Roten Khmer gefahren. Eigentlich wollte ich da garnicht hin. Die Tuktuk-Fahrer kommen immer an und meinen dass zu einem Hey where you go? Tuktuk? Killing Field? Shoot gun? Manchmal auch noch Mariuana? Young girl massage? Da haste grad genug. Dann bin ich aber doch noch raus gefahren. Was man sieht ist ja wenig spektakulaer, aber auf eine subtile Art um so heftiger. So ein sonniger Ort, heiss, wie ueberall, ein paar Baeume, die Schatten spenden. Und zwischen den Baeumen lauter Loecher - so fuenf Meter im Durchmesser oder auch drei mal sechs Meter. Alles Massengraeber, die exhumiert wurden. 86 von hundertsoundsoviel. Dabei haben sie Gebeine von ueber achttausend Menschen gefunden, die teiwleise mit den Haenden auf den Ruecken gefesselt, die Augen verbunden zu tode gepruegelt wurden, um Munition zu sparen. Und wenn man dann zu dem Gedenkschrein geht wo sie die Schaedel von ein paar tausend Menschen sortiert nach Alter und Geschlecht aufgeschichtet haben, drei mal drei Meter gross und 10 Meter hoch, da wird's einem echt anders!
Morgen mach ich dann wohl weiter.
Bin mir noch nicht sicher, ob ich von hier noch ein Stueckchen mit dem Boot weiter nach unten fahr und erst dann in einen Bus (so da noch einer geht - hier faehrt ja alles immer schon "vormittags" um sieben...) oder ob ich mich gleich in einen Bus hocke und gern Ho-Chi-Minh City fahre. So richtig Bock hab ich auf HCMC nicht, aber ist vermutlichein Muss, wenn man hier ist. Und da soll's in der Naehe so alte Vietcong Tunnel geben, die man besichtigen kann. Das hoert sich interessant an.
Heute ist der 16. In neun Tagen muss ich in Da Nang sein. Bis dahin will ich noch Hue und einen Schwung kleinere Sachen unterwegs sehen. Ich muss also wohl etwas selektiv vorgehen. Da kann so eine stinkende Grossstadt leicht hinten runterfallen...
Schaun wir mal.

Dienstag, 14. November 2006

Explosive Atmosphaere

Mann heute hab ich was gesehen!
Zuerst bin ich nach dem Fruehstueck los in den Koenigspalast mir die Silberpagode ansehen. Das war ganz nett. Sieht bisschen so aus wie in Bankok. War ja auch das Vorbild. Nur ist das ganze aus Beton gemacht und die Pfeiler gelb angemalt statt mit Gold ueberzogen... Silberpagode hoert sich auch so wahnsinnig an. Dann gehste da rein und diese "üeber 5000 Kacheln aus Silber, von denen jede ein Kilo wiegt" sehen aus wie 20x20cm Stueck Weissblech. Und wenn man drueber laeuft (ist ja fast alles mit Teppich ausgelegt) dann merkt man, wie lose die unten drunter sind und dass es wirklich nur Bleche sind. Da wo kein Teppich liegt haben sie die Kacheln teilweise mit Klebeband zusammengeflickt. Da wuerden Platten 20x20cm mit einem cm Dicke aus rostfreiem Stahl mehr her machen. Aber ok, die Khmer Rouge sind ja auch nicht unbedingt zimperlich mit den Sachen umgegangen.
Dann bin ich rueber ins Nationalmuseum mir die Angkor Kunst ansehen. War auch ganz nett.
Und dann bin ich runter zum Russischen Markt Psar Tuol Tom Pong gefahren. Da hab ich mir zwei echte Breitling gekauft, jeweils ein kanppes Pfund schwer (so fuehlt sich's zumindest an!). Hab die Tante von 35 das Stueck auf 36 Dollar fuer zwei runtergehandelt. Und eine geschnitzte Khmer-Figur hab ich mir auch noch gekauft. Die kann ich jetzt den Rest vom Trip rumschleppen (im wahrsten Sinne des Wortes). Das ist halt auch der Grund weshalb man nicht einfach alles kaufen kann, was man so sieht. Muss ja alles noch irgendwie nach Da Nang und von da nach Frankfurt.
Ne coole Sache hab ich gesehen. Da haben ein paar Kids Dosen mit Fluessiggas wieder aufgefuellt. Bin da so die Strasse runter gelaufen und hab mich gewundert, weshalb da ein ganzer Schwung Gasflaschen (so 40cm Durchmesser - ein gutes Stueck dicker als bei uns - und 1,6m hoch) upside down auf dem Ventilkranz stehen und andere nicht. Dachte mir, die einen werden voll sein, die anderen nicht. Denkste (oder vielleicht war's auch so aber nicht so, wie man meinen koennte). Die eine war an einen Schlauch angeschlossen, der in eine kleine Blechkiste gefuehrt hat. in der Blechkiste war Wasser ein ein Brocken Eis. In dem Eiswasser wurde der Schlauch ueber zwei Verteilerrohre aufgeteilt. So in sechs, sieben Anschluesse, die an beiden Seiten der Eiswasserkiste wieder raus kamen. an diese Anschluesse haben zwei Kids jetzt die Gasdosen gesteckt und von hinten mit einem kleinen Keil festgeklemmt. Alle Ritt haben die eine abgemacht und auf eine Waage gestellt. Wenn sie das richtige Gewicht hatten wurde sie auf die Seite gestellt, wenn nicht nochmal angeklemmt.
Derweil hat es immer beim an- und abklemmen ordentlich gezischt. Und manchmal war eine Dose nicht richtig angesteckt, dann konnte man sehen, wie ein feiner Nebel Fluessiggas rausspruehte und direkt verdampft ist.
Wahnsinn. Da warf niemand man mit ner Kippe zu dicht durchgehen!
Dann wollte ich noch ein bisschen weiter zu so einem See noch ein Stueck sued-oestlich vom Russischen Markt. Ich also los die Strasse runter. Irgendwann fiel mir dann auf, dass die Haeuser irgendwie anders aussahen als sonst. Und dann kam ich drauf. Die hatten alle 2,5+ hohe Zaeune mit ordentlichen Spitzen drauf, die meissten aber direkt mit NATO-Draht (nicht so popliger Stacheldraht, sondern direkt das richtige mit Klingen dran). Da dachte ich mir, man muss sein Schicksal ja nicht herausfordern. War auch schon vier Uhr und um halb sechs wird's ja schlagartig dunkel. Da muss man dann nicht als einzige Langnase im falschen Eck sein.
Ueberhaupt ist das ganz eigenartig. Also zumindest hier in der Stadt scheint es drei Schichten zu geben. Die relativ breite Mitte, die ein Moped haben und so irgnedwas machen, mit dem sie sich offenbar so irgendwie ok ueber Wasser halten koennen. Dann gibt's die armen Schlucker ohne moped. Das sind die Muetterchen mit diesen asiatischen Korbtragen (ihr wisst schon, mit so zwei Koerben, die jeweils an den Enden von einem Stock baumeln, den sie ueber der Schulter tragen). ODer noch aermere, die nichteinmal mehr Buecher verkaufen sondern nurnoch bettelnd durch die Strassen ziehen (koennen). Und dann gibt's noch die superreiche Oberschicht. Die fahren mit dicken Lexus 460 SUVs oder Toyota Land Cruisern (auch so riesen Range Rover -= nur halt nicht von Rover) rum. Die sind fuer europaeischen Verhaltnisse ja schon schweineteuer, aber hier!?! Aber derer sieht man hier so viele, dass man sich echt fragt, was die Jungs alle machen. Sind offenbar die oberen 10.000 des Landes. Und alle hier in Phnom Penh.
Und dann hab ich vorhin beim Abendessen noch einen aeltern Mann aus Europa gesehen, der mit einer jungen Frau aus Cambodga und zwei unheimlich braunen - und gemessen am Schmuck der Frau - ziemlich verwahrlosten Kinder am Tisch sass. Die Kids haben ordentlich gespachtelt und der Alte hat nur zugesehen. Als die Kids fertig waren sind sie aufgesprungen, haben ihre Waeschekoerbchen mit Lonely Plants genommen und sind losgerannt. Dann haben die beiden ein paar Blaetter aus der Tasche geholt und die beiden Kids auf lauter Fotos identifizietr, dann die Blaetter wieder weggepackt. Da daemmerte es mir. Ich hab gezahlt und bin rueber zu den beiden und hab sie angesprochen. Stellt sich heraus, der Mann ist Dokumentarfilmer und schon '73 hier in Cambodga. Jetzt macht er hier ein Projekt, wo er Kids von der Strasse holt, in dem er dafuer sorgt, dass die Familien, die sie betteln oder arbeiten schicken sie in die Schule gehen lassen. Das drumherum mit bezahlen und so organisiert er ueber Partnerschaften von Leuten in Europa. Seine eigenen Kosten traegt er dabei selbst, so dass alles Geld direkt an die Kinder geht. Ist gerade dabei eine Webseite aufzubauen, damit das ganze auch online laufen kann. Soll im januar online gehen ( childrenofcambodia.org ). Hab ihm sponatn $20 gegeben, mit denen er ein paar Kindern ein essen kaufen soll. Hat ihn gefreut. Und mich auch.

Montag, 13. November 2006

Marktgang der besonderen Art

Da binich alsoheute mit dem Bus von Siem Reap nach Phnom Penh gefahren. War ne angenehme Sache. Unterwegsmal angehalten und an einer "Raststaette" bisschen Huehnchengemuese mit Reis gegessen und eine Ananas fuer unterwegs. Hier dann erstmal losgetigert mir ne Unterkunft suchen. Man kann sich natuerlich auch von den Tuktukfahrern, die dann gleich gerannt kommen, wo hin fahren lassen, aber im Zweifelsfall ist das ja eher ein Loch, wo die Kommission bekommen weil da sonst niemand reinmarschiert. Ich also die Strasse runter, immer schoen am Flussufer entlang und ein nettes Hotel gesehen, so mit Balkonen nach vorneraus und huebsch anzusehen. Fragen kostet ja nix dachte ich mir und bin rein. Ja, haben auch noch was fuer 10, 15, 25 und 35 Dollar. Was denn der Unterschied sei, wollte ich wissen. Naja, das fuer 35 haette ein grosses Bett mit Blick nach vorn auf den Fluss, das fuer 25 haette zwei normale Betten aber Blick in die Seitenstrasse, dasfuer 15 ein kleines Bett mit Blick in die Seitenstrasse und das fuer 10 haette keine Fenster. (Hab ich Spanien ja auch schon gehabt. Das hatte dann ein Fenster ins Treppenhaus...)
Hatte sie dann fuer eins nach vorne raus auf 20 runtergehandelt bis wir's uns mal angesehen haben. Dan hatte das aber garkeinen eigenen Balkon, sondern der Balkonwar so umlaufend und fuer alle. Da waren nur so zur Verzierung im vorderenBereichalle paar Meter so Gitter eingezogen. Vielleicht damitman da kein Fangen spielen kann oder so.
Da war's mir dann auf einmal nix mehr und ich bin weiter was anderes suchen. Und ne Stunde spaeter und ein paar abenteuerliche Guesthouses weiter hab ich mir gesagtbiste denn bescheuert? Das eine hatte eine lichte Raumhoehe von 2m (wie bei uns daheim im "Grossen Keller"!) mit Fenster - in den Billardbereich der Kneipe!
Bin dann zurueck und hab doch das erste genommen. Manchmal muss man halt zuschlagen, wenn man einen ganz guten Deal hat und nicht versuchen die letzten Taler noch rauszufeilschen und was noch bisschen besseres zubekommen. Auf der anderen Seite ist es fast bisscen egal, wo man sich einquartiert. Der Blick auf den Fluss bringt mir im Grunde ja garnix. Ich stell mich da ja nicht vor's Fenster und freu mich der Aussicht. Ich geh ja raus, ueber die Strasse rueber, kauf mir da ne frisch geschaelte Mango und ne Cola und hock mich auf die Kaimauer boetchengucken.
Aber ich mag sie schon irgendwie, die Khmer. Mit denen kannste handeln, die hupen nicht in einem fort, kochen koennen sie auch und ne Silberpagode haben sie obendrein. Nicht so wie die Vietnamesen in ihrem Ha Noi von einer Hauptstadt.
Apropos Silberpagode, da mach ich morgen hin.
Heute war ich noch so bisschen unterwegs. Bin durch so einen Markt geschlendert, lauter Goldschmiede (ok, zumindest Schmuckhaendler). Dann in einen anderen Teil mit so allerlei auf der einen Seite und dem Fleischbereich auf der anderen. Den hatten sie aber schon eingepackt. Ploetzlich flitzt das was von rechts unterm Tisch vor gerade als ich meinen naechsten Schritt machte. Und dann flitzte nix mehr und ich stand drauf. Und als ich weitergesprungen bin ist's wieder weiter nach links unter den naechsten Stand geflitzt. Bin ich doch glatt auf ne lebende Ratte in vollem Lauf getreten! Da war ich mal wieder froh richte Schuhe angehabt zu haben und keine Flipflops!

Sonntag, 12. November 2006

Blaeterregen

Nach dieser Maloche gestern mitm Fahrrad hab ich mir heute ein Tuktuk genommen. Sonst wird man da an jeder Ecke angehauen. Aber der Typ, den ich im Guest House bekommen hab, fand das irgendwie garnicht so prall. Aber egal. Wir los und dann musste er erst nochmal hier anhalten und Kippen holen und da nochmal was anderes machen und dann gings los. Aber das sind hier ja nicht so Tuktuks wie in Thailand, so Dreiraeder mit Motor, sondern normale Mopeds, die auf dem "Ruecksitz" so eine Anhaengerkupplung montiert haben. Da wird dann der Anhaenger, in dem man sitzt draufgesteckt und *eigentlich* erst mit einer mords UInterlegscheibe, dann mit einer ordentlichen Mutter fixiert. Obendrauf kommt dann noch ein Sicherungsstift, damit sich die Mutter nicht lockert und man dem von der Kopplung huepft und dadrueber noch ein Plastikhaeubchen (und obendrueber noch das Zelt vom Zirkus Sarasani). Nur meiner ist nur mit Sicherungssplint gefahren - und mir hinten drin. Also keine Mutter und keine Unterlegscheibe und kein Haeubchen. Und das wackelte dann auch ganzschoen. Kaum in Angkor Wat meinte der dann auch ich solle mal rein gehen und er wuerde schnell nach Hause fahren und das Ding holen in zwei Stunden wuerden wir uns wieder hier treffen. Zwei Stunden? hab ich gemeint, weil ich mir dachte, der ist doch nie nach zwei Stunden wieder da. Dann ging das bisschen hin und her, aber ne Stunde wuerde ihm nicht reichen. (Lebte ja nur ganz in der Naehe...) Ich solle dann schonmal zum naechsten Tempel laufen und er wuerde mich dort treffen. Ne Buerschen, so ham wir nicht gewettet. Bin gestern so rumgeeiet, da zahl ich doch heute nicht fuer's Tuktuk, um dann zum naechsten Tempel zu laufen. Also 1,5h. Im Endeffekt haette ich auch leicht noch mehr Zeit im Tempel "totschlagen" koennen und bin dann nach 2h raus. Da stand der Bub dan und hat mich an seinen Kumpel vermittelt. Der war auch happy, den Deal zugeschanzt zu bekommen. $12 bis Sunset.
War dann ne top Sache. Hab ihm mal noch ne Cola mitgebracht als ich mir eine geholt hab. Fand er gut. Wobei: Am Hungertuch nagen koennen die Jungs, die diese Touren fahren nicht. Der hatte ein ordentliches Handy. Und als ich gefragt hab, was das denn hier so kostet ein Haendi das andere anrufen meinte der so 500 Riel die Minute (4.000 Riel sind 1 USD - naja eigentlich 3.800 aber das kann hier niemand rechnen).
Ich war neben ein paar kleineren noch in dem Ta Phrom Tempel. Cooles Ding. Hat mir am besten gefallen. Das ist der in dem Angelina Jollie (oder wie auch immer die sich schreibt) in Tomb Raider eine Lotusbluete pflueckt... Total verwunschnes Ding in dem riesen Baeume mit 2,5m dickem Stamm auf den Mauern und Daechern stehen. Sehr surreal!
Zum Sonnenuntergang bin ich heute noch hoch auf den Berg vom Tempel Phnom Bakheng. Zusammen mit 2.000 anderen - meisst Koreaner. Von denen gibt es hier unheimlich viel. War nicht sooo der Bringer. Der Himmel wird nicht wirklich bunt. Das Licht wird einfach nur blasser und irgendwann ist die Sonne dann weg. Und dann hat man noch eine halbe Stunde und dann ist es stockfinstere Nacht.
Oh, und dann mach ich heute den letzten Schritt von so einer wahnsinnssteilen Treppe aussen am Tempel runter, und da kracht mir die Aushaengung von meiner Tasche an der Seite ab und das Ding plumpst auf den Sandboden. Was ein Mehl! Haette ja auch bei der ersten Stufe von oben runter sein koennen. Mein Foto waere dann deutlich vor mir unten gewesen... Das lehrt einem Demut - dass man seinen armen Tuktukfahrer nicht so unter Druck setzen soll wenn's eh nicht so pressiert.
Hab ich mir vorhin hie auf dem Markt fuer Siem Reap Preise (und die sind offenbar doch ein gutes Stueck ueber normalen Kambodga-Preisen) eine neue Tasche von "North Face" gekauft. Diese war eh mittlerweile arg zerlumpt und wollte eigentlich ausgemusstert werden. Nettes Ding - fuer $10...
Morgen mach ich weiter nach Phnom Penh. Man koennte zwar locker noch einen Tag hier machen, aber es gibt bis Da Nang bestimmt noch einiges zu sehen. Allein in Phnom Penh den Koenigspalast und die Silber Pagode. Wollte ja eigentlich mit dem Boot fahren. das ist aber genauso schnell (jetzt, wo die neue Strasse fertig ist, bzw. die alte neu gemacht ist), man hockt nur drinnen im AirCon, kann nicht an Deck (ist so ein Fast Boat wie von Cat Bai zurueck) und kostet 23, wo man im Bus fuer 8 unterwegs ist. Da mach ich lustige Bootsfahrt doch lieber von PP den Mekong runter nach Vietnam rein. Da gobt's auch was, hab ich schon gesehen.

p.s.
Ich les eure Kommentare ja auch und allsemal schreib ich dann noch einen Kommentar zum Kommentar. Schaut also ruhig auch da nochmal rein. Nur ob ich eure Kommentare zu Kommentaren zum Kommentar noch lese und kommentiere - ich weiss ja nicht. Da lohnt sich vielleicht mal ein neuer Thread (also Kommentar zu einem aktuellen Post).
p.p.s.
Heute waren es nur 28 Grad im Schatten, aktuell vielleicht so 25. Kuschelig!
p.p.p.s.
Und fast haette ich noch vergessen, weshalb ich den Post so genannt hab, wie er heisst.
Als ich hier heute durch Ta Phrom gegangen bin roch's richtig nach Herbst (ist es hier ja auch). Nur dass es halt nich 14 Grad hat, wie bei uns oder 21 an einem besonders schoenen Herbsttag, sondern eben knapp 30. Irgendwann dachte ich ploetzlich, es faengt an zu regenen. War aber keine Wolke am Himmel. Und da hab ich's gemerkt. Das Geraeusch kam von zig Blaettern, die aus den Kronen dieser Dschungelriesen runterfielen. Klar, an so nem Ding ist ordentlich was dran, da kann auch ordentlich was auf einmal runterkommen. Und das nahm garkein Ende mehr. Wenn man da so hoch geguckt hat war staendig ueberall alles voll mit Blaettern, die zur Erde gesegelt sind. Ob die wohl Richtung Winter alle ihre Blaetter abwerfefn? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Das waeren ja *Berge* Die armen Jungs und Maedles, die das hier dann immer schoen alles zusammenrechen!